Mittwoch, 9. Juli 2014

Offener Brief an Kerri Rivera

Dies ist ein offener Brief, in Facebook verfasst von Jim Stumble und zum weiterleiten gedacht, was ich hiermit sehr gerne mache.

Kerri,
warum raten Sie Eltern, an erster Stelle ein Produkt zu verwenden, das von der FDA verurteilt worden, in vielen Ländern zur „Behandlung“ verboten und in anderen nicht zum Verkauf zugelassen ist? Damit fordern Sie Eltern auf, das Gesetz zu brechen.
Warum führen Sie Eltern auf die Webseite FDA.org, wo behauptet wird, MMS sei sicher, wo doch die offizielle Webseite der Food and Drug Administration FDA.govist, die zeigt, dass MMS nicht sicher ist?
Warum setzen Sie Lügen in die Welt, autistische Kinder hätten Parasiten, wo Labortests sich als negativ erweisen und zeigen, dass Sie falsch liegen?
Warum lassen Sie Eltern MMS, Medikamente gegen Parasiten und andere Drogen bei ihren Kindern ohne ärztliche Überwachung oder Tests in Kontrollgruppen, die zeigten, dass Ihre Methode wirkungsvoll sei, anwenden?
Warum leiten Sie Eltern an, die ATEC-Skala zu verwenden, um den Fortschritt ihrer Kinder zu messen, wo Sie doch ganz genau wissen, dass diese kein diagnostisches Werkzeug ist und die Ergebnisse fast vollständig von Alter, Intervention und Therapie abhängen, was Sie in Ihren Anwendungsplänen ja auch angeben?
Warum behaupten Sie, Ihr Sohn sei von Autismus geheilt, während Sie einräumen, dass er immer noch erhebliche Sprech- und Sprachverzögerungen und -schwierigkeiten hat?
Warum behaupten Sie, Sie könnten Eltern in allen Gesundheitsfragen, die bei Ihrer Vorgehensweise auftreten, Rat geben, und doch eine Ausschlussklausel haben, die besagt, dass Sie nicht die Verantwortung trügen, wenn etwas verkehrt läuft?
Warum behaupten Sie, Ihre Behandlung sei nicht teuer, doch alle Eltern werden aufgefordert, 100 US-Dollar für Ihre Konsultationen zu zahlen, um einen „persönlichen“ Behandlungsplan zu erstellen, dazu noch die Mehrkosten für andere „erforderliche“ Medikationen, die empfohlen werden?
Wie können Sie Eltern ermuntern, ihren Kindern bis zu fünf MMS-Einläufe pro Tag zu geben, wo man weiß, dass regelmäßige Einläufe ein Kind davon abhalten, eine normale Peristaltik zu entwickeln?
Wenn Sie die Einträge von Personen auf cd autism über Kinder mit chemischen Verätzungen, Verbrühungen, Flecken und extremem Verhalten aufgrund von MMS/CD sehen, wie können Sie sich da nicht schuldig an dem fühlen, was diese Kinder durchmachen?
Wie können Sie noch ruhig schlafen, wenn Sie wissen, dass MMS das Potential hat, Entzündungen von Zellen hervorzurufen, und dass jede dieser Zellen kanzerös entarten kann?
Ich glaube nicht, dass Sie von der Genesis Church „gehirngewaschen“ sind. Ich glaube nicht, dass Ihr Produkt Menschen „heilt“. Ich glaube, dass Sie wie Jim Humble und Ihr „Handlanger“ Kalcker die Kranken und Verzweifelten um des Ruhmes, des Geldes und der Nachfolge eines Gottgleichen willen ausnutzen.
Humble hat behauptet, Kranke zu heilen, die aber zu Beginn gar nicht krank waren, und Sie tun das ebenfalls. Autismus ist keine Krankheit, er ist eine neurologische Behinderung. Tatsächlich können viele dieser Kinder später führende Wissenschaftler, Astronauten, Ingenieure, Schriftsteller und andere Fachleute werden, die Sie nie als behindert einstufen würden. Kinder mit Autismus erreichen ihre Entwicklungsziele häufig später als neurotypische Kinder, aber sie erreichen sie. Wie können Sie es WAGEN, zu unterstellen, jedes „unbehandelte“ Kind werde in einem Heim enden? Sie wissen ganz eindeutig NICHTS über Autismus. Bitte stoppen Sie die Einläufe, hören Sie mit dem Vergiften auf, stoppen Sie das Leid, und machen Sie sich erst mal selber kundig.

Jim Stumble

Dienstag, 12. November 2013

Fotos

Ja, ich liebe Fotos. Irgendwann werde ich mir auch eine Spiegelreflexkamera leisten können. Mit einem Makroobjektiv. Schon immer interessieren mich Details, kleine Ausschnitte. Eines der tollsten Geschenke in meiner Kindheit war ein Mikroskop. Es fasziniert mich Dinge genau zu betrachten. Unglaublich, welche Schönheit sich in alltäglichem findet. Ich träume davon als Farbensammler durch Feld , Wald und Garten zu laufen und Momente, Farben und Formen festzuhalten.

Menschen kommen in diesem Traum nicht vor. Es sei denn, sie wissen nicht, dass sie fotografiert werden. Alte Menschen und kleine Kinder haben etwas faszinierendes. Sie müssen sich nicht 'in Szene' setzen. Sie ohne fragen zu fotografieren kommt aber nicht in Frage.

Allerdings kommt es immer mal wieder vor, dass von mir Bilder gemacht werden. Ich hasse das! Mit der Person auf dem  Bild kann ich nichts anfangen. Familienfotos sind offensichtlich für viele Menschen wichtig, für mich sind sie eine Belastung. Ich versuche stets einen Platz in der hintersten Reihe zu bekommen. Schlimmer geht immer, und das ist in diesem Film ein sogenannter Schnappschuss mit einem Smartphone. "Schau mal her". Wenn ich das schon höre. Dann wird ein völlig falsch belichtetes Bild mit furchtbarem Szenenausschnitt von mir gemacht, damit es immer erscheint, wenn ich anrufe. Gut, ich rufe nie an, deshalb wird das Bild wohl nur Speicherplatz besetzen. Aber ich werde nicht gefragt, ob ich das möchte. Ich empfinde dies als Übergriff. Bis heute kann ich auch nicht verstehen weshalb sich Menschen im Urlaub immer vor ein Objekt stellen, 'Spaghetti' sagen, dümmlich grinsen- und damit das ganze Bild verschandeln. Es dauert mitunter sehr lange bis man das Objekt einmal menschenleer fotografieren kann.

Finden sich manche Manschen so toll? Oder sind sie so unglaubwürdig, dass sie beweisen müssen, wo sie waren? Oft wird dabei der Fotoapparat in einer Verrenkung so gehalten, dass ein Selbstbildnis erstellt wird.

Natürlich gibt es Bilder von meinen Kindern.wenn jedoch jemand ein Bild aus einem der Alben herausnehmen würde und es mir zeigen, ich könnte leider nicht mit Sicherheit sagen, welches Kind das ist. Das hängt aber vermutlich mit meiner Prosopragnosie zusammen.

Irgendwie trauere ich der Zeit nach in der ein Fotofilm 36 Bilder machen konnte. Da waren Bilder etwas besonderes, wertvolles. Heute scheint es so, dass neben der Anzahl der Facebookfreunde die Anzahl der Bilder ein  Statussymbol darstellen. Und mal ehrlich- wer schaut sich die Bilder an? Genau!


Dienstag, 22. Oktober 2013

Alles politisch und ethisch korrekt

Saufen für den Regenwald oder die Moorlandschaft. Windeln kaufen und damit Impfungen verschenken. Die Einzelhandelsregale sind voll mit solchen Produkten. Wenn ich sie nicht kaufe meldet sich mein Gewissen. Aber- ich mag eigentlich kein Bier und meine Kinder passen in keine Babywindeln mehr. Also kaufen und wegwerfen? Schwierig. Wie recycelt man eine Einmalwindel politisch korrekt? Ist diese Innenfüllung auch mit dem grünen Punkt versehen? Oder muss ich die auch noch auseinanderpfrimeln? Was ich allerdings treu und brav mit den Käse- und Wurstpapieren mache. Die feine Plastikfolie vom Papier trennen und- genau- getrennt entsorgen. 

Aber nicht nur, dass ich nicht mit jedem Produkt mein gesellschaftlich ethisches Gewissen beruhigen kann. Es wird immer anstrengender und undurchsichtiger korrekt einzukaufen. Eine tiefe Verbeugung vor jeder Hausfrau/jedem Hausmann die/der dies hinbekommt. 

Ganze Städte werden Fair-Trade-Städte, da muss es doch mir möglich sein, meine Familie mit Fair-Traid und Biolebensmitteln zu versorgen. Schade, dass meine Kinder so manches Angebot verweigern und, wie ich vermute, von ihrem eigenen Geld inkorrekte leckere Dinge kaufen.

Allerdings ist auch Bio nicht gleich Bio!!!! Und wenn der Discounter Biokartoffeln aus Ägypten verkauft und im Fach nebenan regionale, konventionelle Kartollfeln angeboten werden habe ich bereits den nächsten Konflikt. Meine Familie mit Düngemittel vergiften oder lange Frachtwege, und damit die Umweltzerstörung, unterstützen. 
Fleisch aus Massentierhaltung geht nicht! Aber nachdem dieser Schritt in der Familie etabliert war versuchte ich einen Vorstoß in Richting Vegetarismus/Veganismus. Betrachtet man die Umweltvelastung durch pupsende Kühe sowie die Menge an Futtermittel, die für 1 Kilo Fleisch benötigt werden ist dies der einzig wahre Schritt. 

Ich habe auch an Eigenanbau gedacht. Eigene Kartoffeln und im Garten freilaufende Hühner. Aber ganz ehrlich - zur autarken Versorgung wird es nicht reichen. Auf meinen vegetarischen Versuch reagierte mein Sohn mit einem Tshirt mit Aufschrift 'Vegetarier essen meinem Essen das Essen weg'. Ich habe verstanden, und wir haben uns soweit getroffen, dass es wieder den klassischen Sonntagsbraten gibt. Für öfters Braten würde auch das Geld nicht reichen, da politisch korrekt.......wobei ich nicht glaube, dass die Tiere das so sehen....

Und dann diese Namen für Nahrung. Wir essen Amerikaner, Frankfurter, Wienerle, ja, ich habe sogar noch eine Flasche Zigeunersosse im Keller. Vielleicht sollte ich sie als Andenken aufbewahren. Servieren kann man sie in der Flasche eh nicht mehr ohne negativ aufzufallen. Bin gespannt. Welche Produkte noch auf die schwarze Liste kommen.

Aber wir Schwaben sind ja noch schlimmer. Wir essen 'Buabaspitzle' und an Karfreitag 'Herrgottsbscheisserle'. Und damit bin ich wohl endgültig aus dem Rennen. Entweder gewöhne ich mich an das Wort Schupfnudeln, oder meine Kinder werden das nicht mehr essen. Denn der korrekte Name wäre wohl 'Genital eines kleinen Jungen' und klingt sehr kannibalisch.  An Karfreitag gibts einfach Gemüsemaultaschen anstelle der Fleischmaultaschen, damit wäre diese Hürde genommen. Puuuuh. Dazu Apfelsaft aus heimischem Streuobstwiesen zur Unterstützung eben dieser. Jawoll, so könnte es gelingen.

Allerdings würde ich sehr gerne mal wieder nen Hamburger, Pommes und Cola zu mir nehmen.  Und danach noch einen Negerkuss oder wie auch immer die Dinger jetzt heißen. Angedeutete Lippenberührung eines stark pigmentierten Menschens? Egal, ich würde gerne nen Datsch draus machen und ihn einfach genießen! Anarchisch, irgendwie spannend. Ich glaube, das werde ich demnächst mal machen.  

Aber bevor ich das mache ziehe ich meine Ökokleidung an, gefertigt in mindestens Europa. Wenn Leder, dann pflanzlich gegerbt. Bevorzugt Leinen und Hanf. Dann ist mein Gewissen zumindest ein wenig beruhigt.

Sonntag, 13. Oktober 2013

Ich habe den Sommer überlebt

Und das meine ich genau so. Die Hitze ist für mich unerträglich. Irgendwie hat mein Körper ein gestörtes Wärme/Kälteempfinden. Mein ganzes Sein beschränkt sich im Sommer darauf irgendwie zu überleben. Gar nicht so einfach. Zumal mein Gehirn wie ausgetrocknet wirkt. Alles ist schwerfällig, auch das Denken. Schon die kleinsten Verrichtungen bedeuten höchste Anstrengung. Kein Weg außer Haus ohne eine Trinkflasche. Literweise schütte ich Flüssigkeit in mich hinein. Aber sie scheint zu verdampfen.
Bereits früh morgens habe ich die Markise ausgefahren, damit es nicht ganz so heiß wird. Vergebens. Jeder heiße Tag wurde zur weiteren Qual. Ich versuchte durch kalte Fußbäder Abkühlung zu erlangen. Einkäufe wurden auf die späten Abendstunden verschoben. Und immer der Blick auf die Wettervorhersage. Glückliche Menschen in Strassencafes, für mich undenkbar. Sommer bedeutet für mich lediglich Trauer, dass der Frühling vorbei ist.

Nun sinken die Temperaturen wieder. Blätter Färben sich, lösen sich, sterben. Zurück bleiben kahle Skelette. Eine schwierige Zeit für mich. Denn mit den Skeletten kommen meine eigenen düsteren Gedanken wieder heraus. Nicht gerade förderlich, dass wirklich Jeder betont, dass bald alles kahl ist und dann die depressive Jahreszeit beginnt. Das weiß ich selbst!!!!!! Und ich versuche mich abzulenken. Der Herbst hat dieses ihm eigene Licht, diese Tiefe der Farben. Ich wünschte ich hätte eine gute Fotocamera um diese Farben zu bannen. Sie sind etwas Kostbares, nur kurze Zeit im Jahr zu sehen, bevor die Welt im Grau versinkt. Diese Farben und dieses Licht ziehen mich vollkommen in ihren Bann. Doch leise, und immer lauter werden, meldet sich die Angst vor dem nahenden Zerfall. Noch überwiegt die Freude an der Schönheit der Natur, doch Tag für Tag bemerke ich, wie die Natur sich für den Winter rüstet. Ein täglicher Wettlauf gegen die Zeit. Und gegen die Depression.

Freitag, 19. Juli 2013

Sommer

Dumpfe Trägheit
Sonnenschwer tanzen Schatten
Die Welt entschleunigt
Bienen betrinken sich am Nektar

Meine Seele erhebt sich
Sucht den Klang hinter der Stille
Die Melodie, die immer war

Immer höher steigt sie
Rastlos, suchend, demütig
Tiefgründig,bereit zu verstehen

Der Wind lässt die Blätter im Rhythmus tanzen
zur eigenen Melodie
Blumen wiegen sich im Takt
Meine Seele ist frei

So fern und doch bei mir wie nie zuvor
Einen Wimpernschlag das Ganze gespürt
Erinnerungen einer längst vergangenen Zeit

Ohnmächtig klein und doch unsagbar reich
Berührt, für immer verändert
Ein winziger Augenblick des Verstehens






Freitag, 12. Juli 2013

Was ist der Sinn des Lebens?

Nein, ich habe keine Antwort. Aber in der Autismussprechstunde gestern haben wir darüber geredet. Ich muss wohl lernen, nicht so 'verbissen' nach einer Antwort zu suchen. Ich halte es für möglich, dass die Antwort denjenigen begegnet, die sie nicht aktiv suchen.

Mich beschäftigt derzeit sehr, wozu all das Wissen, wozu das ständige Lernen. Wer ist weise?

Manchmal schreibe ich Gedichte und versuche dabei Worte zu finden für das was mein Sein beschäftigt. Gestern hatte ich wieder den Drang zum schreiben:

Wie Blätter an einem Baum
Jeden Tag ein klein wenig mehr
welkt mein Körper dahin
Es stört mich nicht

Die Weisheit steigt in Proportion
Mein Geist ist wacher denn je
Liegt auf der Lauer
Dürstet nach Wissen

Erfahrung zeichnet ihr Bild
Bunt, mal hell und mal dunkel
Regenbogen und Düsternis reichen sich die Hand
Ich ruhe in meinem Sein

Gelassenheit breitet sich aus
So vieles muss nicht mehr
So vieles darf

Zu alt um jung zu sterben
Zu jung um alt zu sein
Was ist der Sinn?
Warten, bis das Blatt vom Baum fällt!?

Mittwoch, 10. Juli 2013

Die Sache mit der Liebe

Kaum ein Wort scheint die Menschheit so zu bestimmen. Elternliebe, Partnerliebe, käufliche Liebe.....nicht zu vergessen die sprachliche Trennung in der griechischen Sprache. Was ich sehr gut finde, dass hier für verschiedene Bedeutungen verschiedene Wörter verwendet werden. Eros als die geschlechtliche Liebe, Phileo die menschliche Liebe, und zuletzt Agape, die göttliche Liebe.

Doch alle Erklärungen reichen nicht aus um diese Begrifflichkeit zu definieren. Und genau darum geht es mir als Autistin- etwas definieren, damit ich es vollkommen verstehe.

Ich habe einen NT-Partner. Und ich bin davon überzeugt, dass er mich anders liebt als ich ihn. Ich mag verschiedene Charaktereigenschaften an ihm, Talente die er hat, Interessen, die wir teilen. Seine Aufrichtigkeit und sein Verständnis. Die Summe stimmt und ist positiv, und deshalb ist er mein Partner. Er tut mir gut. Ich mag ihn. Vermutlich wird er die Liebe mir gegenüber anders beschreiben.

Es irritiert mich von jeher, warum der Satz 'ich liebe Dich' derart oft benutzt, ja, verschwendet wird. Steckt dahinter eine Unsicherheit oder ein Absichern? Persönlich fände ich derart häufige 'Liebesbezeugungen' sehr störend. Für mich ist es Liebe, wenn mein Partner beispielsweise Telefonate für mich übernimmt. Das gibt mit mehr als ein leerer Satz.

Meine Kinder liebe ich bedingungsloser. Bis zur Geburt des ersten Kindes war es mir nicht vorstellbar einmal etwas derartiges zu fühlen. Es ist sonderbar und geht über das Gefühl des beschützen wollens hinaus. Es hat mich sehr überrascht solche Gefühe zu haben. Ich betrachte meine Kinder als wunderbare Geschenke. Und nein, ich lasse ihnen nicht alles durch und erlaube alles. Aber wir begegnen uns auf 'Augenhöhe' und ich habe sie von jeher als Persönlichkeit betrachtet und geachtet. Es ist spannend und aufregend sie zu begleiten. Jedes auf seine eigene Art und Weise.

Wie man Gegenstände, also Autos oder Kleidung lieben kann werde ich wohl nie verstehen. Ich habe keinerlei Bindung zu solchen Dingen und verstehe dies auch nicht. Nur merke ich, dass Enten, die einen besonderen Lebensstil 'lieben' sehr unglücklich und gehetzt wirken. Sollte Liebe nicht eigentlich zufrieden machen und ein gutes Gefühl vermitteln?


Eines meiner Lieblingsgedicht von Erich Fried begleitet mich schon lange auf meiner Suche nach der Antwort auf die Definition der Liebe:
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Lie

Quelle: Erich Fried "Es ist was es ist. Liebesgedichte, Angstgedichte, Zorngedichte", Berlin 1996.